Die Macher von Dear Esther bringen mit Amnesia – A Machine for Pigs eine weitere düstere Geschichte aus dem Universum hervor. Frictional Games ist diesmal nur als Publisher aktiv, ob der Wechsel positiv oder negativ war, erfahrt ihr im Test.

Eine Person wacht nichtsahnend auf, es ist dunkel und nur geringe Lichteffekte helfen für ein wenig Orientierung. Ihr habt kein Gewehr in der Hand, sondern seid auf euch allein gestellt, dieses Konzept verfolgten die Schweden von Frictional Games schon mit dem ersten Amnesia. Jetzt haben die Macher von Dear Esther das neue Projekt, welches eine Parallelgeschichte erzählt, übernommen.

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Zunächst einmal, wenn wir Amnesia als Horrorspiel betrachten, bei dem der Spieler Angst bekommen soll, so hat es in The Dark Descent allemal funktioniert. Im neuen Ableger wird der Fokus eher auf die Story gelegt, daher gibt es zwar eine dichte Atmosphäre, richtige Schockmomente fehlen im Vergleich zum Erstling aber. Bei Spielbeginn machen wir uns zunächst einmal mit der Umgebung vertraut und finden Notizen, welche uns durch das gesamte Spiel begleiten. Diese erzählen uns die Geschichte und lassen auf so einige seltsame Geschehnisse hindeuten. Was ist mit unseren Kindern passiert, was hat es mit den Schweinen und der Fabrik auf sich? Fragen über Fragen.

Auch Telefonate hören wir uns an und Stimmen aus dem Nichts sprechen zu uns, allerdings sind es meist Schnipsel, die wir noch zusammensetzen müssen. Hier gibt es also viele Interpretationsmöglichkeiten. Spielerisch gibt es kaum Änderungen, die Steuerung wurde beibehalten und so öffnet ihr Türen oder Schränke nach bereits bekanntem Prinzip. Details in den Räumen gibt es jedoch weniger, was zu einer Spielzeit von ca. 4 Stunden führt. Auch das Inventar ist nicht mehr vorhanden, Gegenstände tragen wir also mit uns herum. Das Gute daran ist, dass des Rätsels Lösung stets in der Nähe liegt. Schließlich müsst ihr euch auch nicht mehr um das Öl in der Lampe kümmern, sowie euren Geisteszustand, übrig bleibt ein vereinfachter Vertreter aus dem Amnesia-Universum.

Nichtsdestotrotz ist und bleibt Amnesia auch mit A Machine for Pigs gruselig. Die Soundkulisse beschert uns Gänsehaut und immer wenn man denkt, jetzt passiert etwas, passiert natürlich nichts. Es ist das Ungewisse, welches den größten Reiz ausmacht. Grafisch wird auch wieder nichts Spektakuläres geboten, allerdings lebt das Spiel von der Atmosphäre, welche es hervorragend erzeugt. Deutsche Untertitel sind ebenfalls vorhanden, Sprachausgabe gibt es leider nur in Englisch. Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, dass solche Spiele immer auf der eigenen Persönlichkeit basieren, sprich es gibt Leute die gruseln sich nicht die Bohne und andere erhalten erhöhten Puls. Ich persönlich hatte einige Angstmomente, jedoch lange nicht soviele wie beim ersten Teil. Dadurch dass auch die Rätsel weniger und einfacher geworden sind, bleibt neben der Story leider nicht viel mehr über.

Fazit

Amnesia – A Machine for Pigs ist gut, kann aber an den ersten Teil der Serie nicht anknüpfen. Das neue Entwicklerteam hat an vielen Ecken gespart und so gehen die hochgelobten Features von The Dark Descent flöten. Für Einsteiger in dieses Genre vielleicht ein guter Start, sorgt die Geschichte allerdings wieder für viel Interpretationsmöglichkeit und somit werdet ihr nicht den “Aaaah, so ist das also!”-Moment erleben. Wer Kämpfe erwartet, dem sei gesagt, dass ihr wieder mal um euer Leben rennen müsst. Diese Szenen sorgen mit den Schockern für Gruselstimmung und sind erneut gut inszeniert. Wer auf eine gute Schauergeschichte steht, der greift zu, wer sich richtig gruseln möchte, der sollte lieber bei der Konkurrenz zugreifen.

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