Test

Test: Quantum Recharged

Und weiter geht es in der 2021 gestarteten Recharged-Reihe von Atari: Am 17. August 2023 erschien der neueste Titel in den fortlaufenden Bemühungen Ataris, alte Klassiker wieder auferstehen zu lassen. Für alle Arcade-Liebhaber*innen der späten 90er-Jahre, die sich noch selbst an Quantum erinnern können, oder einfach für alle, die eine Herausforderung suchen und flinke Finger haben: zum 40-jährigen Jubiläum erscheint der Arcade-Spieleklassiker in neuem digitalem Gewand auf den heimischen Geräten. In Quantum Recharged können Spieler*innen wieder auf die Jagd nach zerstörerischen Atomen gehen, aber ist ein Spiel aus dem letzten Jahrhundert noch zeitgemäß?

Zurück zu den Anfängen

Wir schreiben das Jahr 1982, die Videospielentwicklung ist in vollem Gange und Arcade-Hallen haben in der Bundesrepublik noch drei Jahre vor sich, bis das neue Jugenschutzgesetz den Zugang zu Spielautomaten jeglicher Art verbieten wird, während sich in anderen Ländern wie Japan und den USA bis heute Jung und Alt an Maschinen in den verschiedensten Disziplinen messen dürfen.
Unter den Spielen befindet sich u.a. dass von Betty Ryan, der ersten Entwicklerin des Studios General Computer Corporation, programmierte und auf 500 Einheiten limitierte Spiel von Atari, Quantum, was sich – gerüchtweise – wenig Beliebtheit unter Spieler*innen erfreute.

Das Spielprinzip war denkbar einfach. Als sich frei über den Bildschirm bewegende Sonde, mit einem kurzzeitig Spuren hinterlassenden Schweif, müssen Spieler*innen entweder allein oder abwechselnd herumirrende Atome einfangen, ohne dabei selbst von den tödlichen Partikeln getroffen zu werden. Einfangen kann man Atome, indem diese von Sonde und Schweif eingekreist werden, wobei eine geschlossene Linie entstehen muss. Daher sollte man fix sein, denn Spieler*innen müssen den Schweif mit der Sonde treffen, solange dieser noch sichtbar ist und währenddessen noch darauf achten, nicht aus Versehen in andere Atome zu fliegen.
Je nach Schwierigkeitsgrad und Fortschritt im Spiel, erscheinen verschiedene Arten von Atomen, für die man unterschiedlich hohe Punktzahlen bekommt; Bonuspunkte gibt es, wenn mehr als ein Teilchen gleichzeitig gefangen werden konnte.

Vierzig Jahre später

Während an den Arcade-Maschinen mit einem Trackball gespielt wurde, kommen heute Maus, Tastatur oder wahlweise Controller zum Einsatz. Und natürlich hat Quantum Recharged auch darüber hinaus noch eine Auffrischungskur erhalten. Die Grafik im Neon-Stil wurde heutigen Spielestandards angepasst, es gibt neue Gegner*innen, mehr Spielemodi, mehr Bewegungsoptionen und mehr PowerUps.

Die Atome

Wie bereits im Arcade-Spiel warten verschieden Atome unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade auf die Spieler*innen. Manche fliegen normal umher, andere bilden sich schlängelnde Atomverbindungen mit mehreren Atomen auf einmal und wieder andere schießen tödliche Laserstrahlen ab, denen es auszuweichen gilt. Die Auswahl ist groß und gerade, wenn man nicht schnell genug aufräumt, wird es ganz schön schnell ungemütlich auf dem Spielfeld. Zum Glück kündigen sich neuerscheinende Partikel mit rot leuchtenden Punkten auf dem Spielfeld an, was die Wahrscheinlichkeit minimiert, aus Versehen in gegnerische Scharen reinzubrettern.
Außerdem bringt die Todeszone, die durch eine erfolgreich geformte kreisförmige Figur entsteht, einen Vorteil: Im Gegensatz zum klassischen Quantum wird so nämlich eine Sogwirkung erzielt, die feindliche Atome anzieht und vernichtet, wenn diese der Zone zu nahekommen. Dies ist gerade für die nervigen Partikel hilfreich, die einen unablässig über das ganze Spielfeld verfolgen.

Die Spielmodi

Neben dem Arcade-Modus, der sich scheinbar unendlich lang hinzieht und erst endet, wenn die Sonde zu oft in ein feindliches Atom geflogen ist, gibt es noch den sogenannten Challenge-Modus. In diesem sehen sich Spieler*innen 25 Leveln gegenüber, die es zu bezwingen gilt. Der Unterschied zwischen den Leveln liegt dabei vor allem in der Anzahl und Schwierigkeit der feindlichen Atome, die auf dem Bildschirm erscheinen. Darüberhinausgehende oder abwechslungsreichere Herausforderungen scheint es nicht zu geben, aber man kann zumindest im lokalen Koop zusammen mit Freund*innen das Spielfeld noch unsicherer machen.

Die Extras

Zusätzlich zum Ausweichen, Einfangen und Punkte sammeln gibt es noch ein paar weitere Extras, die das Spiel interessanter gestalten sollen. So erscheinen bspw. verschiedene PowerUps auf dem Spielfeld, die von der Sonde (nicht vom Schweif) eingesammelt werden können und so das Leben des*der Spieler*innen für ein paar Sekunden etwas einfacher machen. So kann man Extraleben gewinnen oder PowerUps für Schutzschilde und die gegnerische Schockstarre sammeln und für ein paar Sekunden verwenden.
Auf die Ohren gibt es elektronische Musik, die sich in Intensität dem Fortschritt der Spielenden anpasst. Je mehr Kombos man erspielt, desto treibender wird der Beat.
Nicht zuletzt wird das Spiel vermutlich davon leben, dass Spieler*innen sich ein Rennen auf der Jagd nach dem höchsten Highscore bieten werden, mit dem man sich auf ewig auf der globalen Bestenliste verewigen kann.

Fazit

Quantum Recharged kann im Grunde nicht viel falsch machen und kommt weniger überladen daher wie bspw. ein Geometry Wars. Die Fangemeinde, die noch genug Reflexe hat, um ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen, ein paar Stunden in die Perfektionierung ihrer Kombo-Moves investieren will und die quietschbunte Farbexplosionen nicht stört, werden mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen. Alle anderen werden von Quantum Charged erwartungsgemäß die Finger lassen.

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Quantum Recharged kann im Grunde nicht viel falsch machen und kommt weniger überladen daher wie bspw. ein Geometry Wars. Die Fangemeinde, die noch genug Reflexe hat, um ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen, ein paar Stunden in die Perfektionierung ihrer Kombo-Moves investieren will und die quietschbunte Farbexplosionen nicht stört, werden mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen. Alle anderen werden von Quantum Charged erwartungsgemäß die Finger lassen.Test: Quantum Recharged